GAMAX Funds Junior: Mehr Microsoft, weniger Amazon

Mai 12 2014
Schwache gesamtwirtschaftliche Kennzahlen und ambitionierte Bewertungen haben seit Beginn des Jahres vor allem die Kursentwicklung klassischer Wachstumstitel gebremst. Stabilität mit Wachstumspotenzial sieht Portfoliomanager Moritz Rehmann im Technologiesegment jetzt gerade bei Microsoft, deren einschneidender Strategiewechsel neue Impulse setzt.

Schwache gesamtwirtschaftliche Kennzahlen und ambitionierte Bewertungen in den Industrieländern, Verunsicherung in Folge der Krimkriese und enttäuschende Wachstumszahlen aus China haben seit Beginn des Jahres vor allem die Kursentwicklung klassischer Wachstumstitel gebremst. 

Zwar legte der Nasdaq Index für US-Technologiewerte in den letzten 12 Monaten um 18,7 Prozent zu. Seit Frühjahr 2014 steigt jedoch auch die Volatilität dieser Werte spürbar, beobachtet Moritz Rehmann, Portfoliomanager des GAMAX Funds Junior und Experte bei DJE Kapital AG für das Investment in internationale starke Marken.

Gerade bei Börsenstars wie Amazon oder Starbucks ist nach einer Kursentwicklung von plus 59 Prozent und plus 48 Prozent im Jahr 2013 die Fantasie für weiteres Wachstum begrenzt. Angesichts der anhaltenden Branchenrotation in defensivere aber nicht minder beachtenswerte Unternehmen sahen wir einen guten Zeitpunkt, Gewinne selektiv mitzunehmen und das Portfolio bei Technologie- und Wachstumswerten an die neue Marktstimmung anzupassen, so Rehmann. 

Entsprechend hat der Portfoliomanager des GAMAX Funds Junior jetzt die Positionen des Fonds bei Amazon und Starbucks reduziert. Ausgebaut wurde dagegen der Anteil der Microsoft-Aktien im Fonds. 

Zwei Gründe sprechen aus Rehmanns Sicht für die neue Attraktivität der „Alten Tante Microsoft“: Die weiterhin stabile Ertragsbasis und eine vielversprechende Neuausrichtung auf Märkte, Regionen und Services der Zukunft.

Substanz trifft Perspektive: Erfolgreiches Facelift für IT-Gigant Microsoft

Neben den IT-Shooting Stars wie Google oder Facebook scheint die 1975 gegründete Microsoft Corporation zwar ziemlich in die Jahre gekommen. Doch der Softwarekonzern hat diese Zeit erfolgreich genutzt, sich eine dominante Stellung bei Betriebssystemen und Software aufzubauen. 1,3 Milliarden Menschen nutzen täglich Windows, weltweit jeder Siebte mindestens ein Office-Programm. 

Windows und Office-Lizenzen zusammen machen heute rund 80 Prozent des operativen Konzerngewinns aus, wie die Ende April 2014 vorgestellten Quartalszahlen zeigen.

Zwar hat Microsoft das letzte Quartal mit einem Gewinnrückgang um 7 Prozent auf 5,66 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Das Ergebnis lag dank erfolgreicher Kostensenkungsprogramme aber trotzdem über den Erwartungen und wurde an der Börse mit einem Kursplus von 3 Prozent belohnt, so Rehmann.

Gleichzeitig stellt sich Microsoft endlich dem rasanten Wandel von Nutzerverhalten und Wettbewerb – hin zu mobilen Endgeräten und neuen Geschäftsmodellen. 

Ein wichtiger Schritt, denn Marktanalysten wie Gartner prognostizieren auch 2014 weiter fallende Umsätze bei PCs von 6,6 Prozent und einen boomenden Tablet-Markt von plus 39 Prozent. Hier schaffte Microsoft mit dem eigenen Tablet „Surface“ zwar im letzten Quartal ein Umsatzplus von 50 Prozent, mit einem Gesamtumsatz von 494 Millionen US-Dollar ist der Marktanteil insgesamt jedoch bei enttäuschenden 2,1% Prozent (Gartner 2013), sagt Rehmann. 

Mit dem Wechsel an der Konzernspitze am 4. Februar 2014 hat Microsoft ein neues Kapitel in seiner strategischen Ausrichtung aufgeschlagen. Auf den Vertriebsmann Steve Ballmer folgt mit Satya Nadella nun ein Ingenieur, der aus der Produktentwicklung kommt.

Nadella verkörpert die neue Strategie „Mobile First & Cloud First“ von Microsoft, mit der sich der Softwaretanker auf einen neuen Kurs bringen will, so Rehmann. Das Geschäft mit Tablets, Handys und den dazwischen liegenden Formaten sind die Wachstumstreiber der Zukunft. Hier hat Nadella die Fenster der bisherigen Microsoft-Welt weit geöffnet: Office für iPads, die konzerneigenen Nokia-Handys mit Android als Betriebssystem und der erfolgreiche Start von Office365 als Cloudlösung, die allein im ersten Quartal 2014 über eine Million neue Nutzer als Abonnenten gewinnen konnte.

Die Zahlen weisen in eine gute Richtung: Ein Umsatzplus von 31 Prozent und ein Gewinnplus von 80 Prozent auf 475 Millionen US-Dollar für die Cloud-Dienste Office365 und Azure für Big-Data-Analysen im ersten Quartal zeigen, dass Microsoft mit den neuen Angeboten den Nerv der Zielgruppe trifft.

Quo vadis Microsoft: Zukunft zwischen Perspektive und Problemen

Ob die neue Strategie auch langfristig erfolgreich sein wird, lässt sich derzeit noch nicht abschließend beurteilen. Rehmann jedenfalls sieht noch einige offene Flanken, die Nadella mit seinem Team schließen muss. 

Ob sich die Öffnung von Betriebssystem und Anwendungen langfristig ausreichend monetarisieren lässt, wird sich erst noch zeigen. Auch im Smartphone-Markt muss angesichts des harten Wettbewerbs und der Übermacht von Samsung und Apple noch eine tragfähige Strategie entwickelt werden, warnt Rehmann. Vielversprechend könnte aber die starke Position von Nokia bei den Niedrigpreis-Handys in den Emerging Markets sein. Hier liegt sicher einer der größten Wachstumsmärkte im Mobile-Segment der Zukunft.

Rehmann sieht Microsoft derzeit auf einem guten Weg und stockte die Position im von ihm gemanagten Fonds GAMAX Funds Junior auf: 

Der Aktienkurs von Microsoft hat sich in den drei Monaten nach dem Amtsantritt von Nadella im Februar um rund 8 Prozent nach oben entwickelt, seit der Ankündigung des Wechsels im August 2013 sogar um rund 20 Prozent.