Spiele-Sektor: Aussichten empfehlen höhere Gewichtung

August 26 2015
GAMAX: Markenexperte Moritz Rehmann analysiert die Videogame-Branche: Köln ist im August eine Pilgerstätte für Gamer: Mit der Gamescom findet Deutschlands größte Computerspielemesse mit rund 345.000 Besuchern statt.

GAMAX: Markenexperte Moritz Rehmann analysiert die Videogame-Branche

Köln ist im August eine Pilgerstätte für Gamer: Mit der Gamescom findet Deutschlands größte Computerspielemesse mit rund 345.000 Besuchern statt. Großes Interesse wecken auch die Turniere des Multiplayer-Online-Spiels „Dota 2“: Etwa 15.000 Besucher strömten an einem Juniwochenende dieses Jahres zur ESL One in die Commerzbankarena Frankfurt. Gleichzeitig verfolgten weltweit durchschnittlich über eine Million Fans den Event per Liveübertragung im Internet. Der Spielemarkt boomt. 

Das belegt auch die Nachfrage nach Konsolen am Markt: Nintendo verzeichnet Stückzahlen von bisher 10 Millionen verkauften Wii U-Konsolen weltweit, die X-Box von Microsoft ging bereits 12,5 Millionen Mal über die Ladentheke und Sony konnte von seiner neuen Playstation 4 (PS 4) bislang 25,3 Millionen Geräte absetzen. Spiele wie „The Last of Us“ und „Uncharted“ von Sony oder das weitaus populärere „Mario Kart“ von Nintendo sorgen immer wieder dafür, dass der eigene Hardwareabsatz stabil bleibt. „Die hohen Entwicklungskosten sind oftmals nur mit der Mischkalkulation aus Software und Hardwaredominanz zu rechtfertigen, in Kombination mit der weit verbreiteten Technologie lässt sich so ein gutes Kundenerlebnis schaffen“, sagt Moritz Rehmann, Portfoliomanager des GAMAX Funds Junior. Die gute Entwicklung bei X-Box und PS4 spricht für verbesserte Aussichten für die Softwareentwickler, die von einer stark wachsenden Nutzergemeinschaft profitieren.

Strategiewechsel bei Nintendo: Super Mario bald auch auf dem Smartphone?
Der japanische Konsolenhersteller Nintendo spielt im Konsolenmarkt seit jeher eine besondere Rolle, denn er bietet nicht nur die Geräte an, sondern auch die dazu passenden Spiele. Bisher waren diese aufgrund des geschlossenen Systems nur über die hauseigene Hardware verfügbar. Nun gab Nintendo im Frühjahr 2015 einen Strategiewechsel bekannt und öffnet sich nach Jahren der Zurückhaltung dem Thema „Mobile Gaming“. Die mit dem Spieledesigner DENA eingegangene Kooperation soll noch dieses Jahr zum ersten Titel-Release führen. 

Gelingt es Nintendo, seine Inhalte in vergleichbarer Qualität auf Smartphones und Tablets zu bringen, könnte dies im Nachgang auch die Erfolgsaussichten einer neuen Hardware verbessern. Im Vergleich zu den ausgewählten Inhalten auf den Mobilgeräten bietet diese dann das komplette Sortiment. „Der Schlüssel wird wohl auch bei Nintendo zunächst eher darin liegen, auf den mobilen Geräten eine Art Schaufenster für das Vollspiel auf der Konsole zu generieren“, schätzt GAMAX-Markenexperte Rehmann.

Prognose in China: 6,8 Milliarden US-Dollar Umsatz im mobilen Spielemarkt
Ob der Sprung auf dem Markt der Mobile Games für Nintendo der richtige Schritt ist, wird sich erst noch zeigen müssen. Fakt ist, dass Mobile Games als Massenphänomen mittlerweile ein Teil des digitalen Lifestyles geworden sind. Beim Wachstum im mobilen Spielemarkt lässt sich bisher kein Ende erkennen. Im Gegenteil: Allein China wird in diesem Jahr voraussichtlich für 20 Prozent des globalen Umsatzes in diesem Sektor stehen. Das entspricht voraussichtlich 6,5 Milliarden US-Dollar beziehungsweise einer 48-prozentigen Steigerung gegenüber 2014. 

Marktführer der Videospiele: Activision Blizzard in guter Position
Wie man erfolgreich in China agiert, beweist das US-amerikanische Unternehmen Activision. Der größte Videospiel-Produzent der Welt hat mit „World of Warcraft“ gezeigt, wie sich ein Spiel mit einem Abo-Modell erfolgreich aufstellen lässt. „Activision befindet sich jetzt in der besten Position, dieses Erfolgsmodell auch bei anderen Produkte anzuwenden und damit immer wieder neue Erträge zu generieren“, sagt GAMAX-Portfoliomanager Rehmann. So läuft der First-Person-Shooter „Call of Duty Online“ als eigens für China entwickeltes Computerspiel seit Anfang des Jahres im Beta-Test. Es ist mit seinem Einzel- und Mehrspielermodus kostenlos spielbar und soll sich ausschließlich durch Mikrotransaktionen finanzieren. 

Das chinesische Unternehmen Netease ist ein weiteres erfolgreiches Beispiel: Als Kooperationspartner für Activision auf dem chinesischen Markt managt es Erfolgstitel wie „Hearthstone“, „Diablo 3“, „Starcraft 2“ und „World of Warcraft“. Ferner entwickelt Netease mit „Fantasy Westward Journey“ eigenen Content für den Heimatmarkt.

Für das Portfolio ist der Spielemarkt derzeit eine interessante Beimischung. Die verbesserten Aussichten auf dem Konsolenmarkt und die Umsätze bei Mobile Games sowie Online-Spielen rechtfertigen aktuell eine leicht höhere Gewichtung des Sektors.

Über die GAMAX Management AG
Die Fondsboutique GAMAX Management AG mit Sitz in Luxemburg wurde 1992 gegründet und 2001 vom italienischen Finanzdienstleistungskonzern Mediolanum Banking Group übernommen. Aktuell verwaltet GAMAX in drei Fonds ein Vermögen von rund 724 Millionen Euro (Stand: 30. April 2015). Mit dem GAMAX Funds Junior und dem GAMAX Maxi Fonds Asien bietet die Boutique zwei aktiv gemanagte Aktienfonds für ein gezieltes Investment in starke Marken sowie in den asiatisch-pazifischen Raum. Fondsmanager DJE Kapital AG zielt für beide GAMAX-Fonds auf eine langfristige Outperformance ihrer Referenzindizes.